Ganz klar, uns gibt es noch. Bis auf die Unterschriftenaktion, die wir in einigen Beiträgen auch schon erwähnt haben, gibt es derzeit nichts akut Neues.
Aber um es hier dann nachvollziehbar als eigenes Thema abzuhandeln:
Es gibt also eine Unterschriftenliste einer Anzahl von Unternehmern, des Inhalts, dass die Unterzeichneten sich nicht von Dritten vertreten lassen wollen. Vielmehr wollen sie das zukünftig jeder für sich tun, denn an die Gründung einer Organisation ist nicht gedacht. Wir wissen, wer die Initiative zu der Sammlung ergriffen hat und dass es diversen Unternehmern sehr nahe gelegt wurde, ihre Unterschrift zu leisten. Die Initiatoren konnten sich in der Vergangenheit sachlich und fachlich nicht gegen die IG durchsetzen, da greift man halt mal zu solchen Methoden.
Eine hier schon von einem anonymen Gastschreiber angebrachte Äußerung ist, dass man sich nicht von einem Aushilfsfahrer und einem gescheiterten Unternehmer vertreten lassen wolle. Das ist zumindest eine Meinung, ein Argument ist es nicht. Nun, der gescheiterte Unternehmer, ist seit Jahrzehnten Taxiunternehmer und der Aushilfsfahrer ist zwar ein wenig Taxi verrückt, muss man auch sein, um sich für das Gewerbe einzusetzen, macht den Job aber auch schon über zwei Jahrzehnte und ist befähigt ein Taxiunternehmen zu gründen. Das Wichtigste dabei aber: Beide aber sind bereit, sich ehrenamtlich, unternehmensübergreifend für das Taxigewerbe zu engagieren.
Die Motivation dürfte also vielmehr darin liegen, dass wir uns hier schon als IG oder privat gegen bestimmte Methoden innerhalb des Gewerbes geäußert haben, mit denen Gewinne generiert werden. Dazu gehören auch ausbeuterische Methoden, was uns von einem namhaften Unternehmer und Gesellschafter einer Taxizentrale persönlich sehr übel genommen wurde, obwohl die Vorfälle von uns anonym beschrieben wurden. Nun, wir engagieren uns nicht, um ungesetzliche Machenschaften innerhalb des Taxigewerbes zu decken oder zu befördern, nur weil jemand glaubt, dies sei sein Recht, sondern, um es einer breiten Masse an Taxiunternehmern und Fahrern zu ermöglichen, ein ehrliches, wie auskömmliches Einkommen zu sichern, oder dieses irgendwann (wieder) zu ermöglichen.
Ein weiterer Knackpunkt ist unser Kampf für einen auskömmlichen und den Erfordernissen gerecht werdenden Tarif. Da bekannt ist, dass wir bereits seit mehreren Monaten mit verschiedenen Unternehmern und Geschäftsführern in Gesprächen sind, um dann demnächst ein auf möglichst breiter Basis zustande gekommenen Tarifvorschlag an die Behörde zu geben, darf diese Unterschriftensammlung auch als Versuch gewertet werden, die Fortenwicklung des Lübecker Taxitarifes nachhaltig zum Nachteil der Lübecker Taxiunternehmer zu behindern. Wer sich an den letzten Tarifantrag zurück erinnert, weiß, wer daran ein gesteigertes Interesse hat.
Was sind die Folgen der Unterschriftenaktion?
Leider wird sich diese Liste für sämtliche Lübecker Taxiunternehmer wohl negativ auswirken. Denn insbesondere der Fachbereich 5 hat signalisiert, dass er das Taxigewerbe zukünftig nicht mehr direkt an Entscheidungen beteiligen oder direkt hierzu informieren wird. Übrigens alles Dinge, von denen bisher alle etwas haben, wie z.B. die Einrichtung von Taxiständen. Zuletzt konnten wir im letzten Jahr für die Lübecker, wie auch Travemünder Taxiunternehmer die Einrichtung eines Bedarfstaxistandes in der Aussenallee durchsetzen, nachdem es anlässlich der Travemünder Woche immer Schwierigkeiten mit der Bereitstellung in der Casino-Kurve gegeben hat.
Solche Dinge werden nun in Zukunft wieder schwieriger, da die Behörde ja immer argumentieren wird, dass man ja gar nicht wisse, ob das überhaupt alle wollen. Auf diese Weise gäbe es ohne uns beispielsweise auch Wahmstrasse Stand und Klingenberg heute nicht mehr. Zudem waren wir maßgeblich daran beteiligt, die Durchfahrerlaubnis Sandstraße für Taxen durchzusetzen. Ohne diese drei Elemente wäre die Situation am Kohlmarkt, insbesondere für die funklosen Taxen wohl heute absolut unerträglich. Für die Taxizentralen konnten wir uns gegen den Stadtverkehr durchsetzen, der am neuen Kaufhof weitere Platzansprüche erhob, so dass dort höchstens noch Platz für 3 Taxen gewesen wäre. Wir haben nicht nur erreicht, dass der Stand komplett erhalten blieb, sondern das auf Kosten des Investors "Neue Lübecker" ein Nachrückstand in der Marlistraße gebaut wurde.
Aufgrund unserer Flexibilität ist man auch mit der Bitte an uns herangetreten, uns um die Beschaffung der Kennzeichen für die neue Schrankenanlage im Mönkhofer Weg zu kümmern, was wir gerne taten. Übrigens waren die Initiatoren der Unterschriftenliste die Ersten, die uns eine komplette (ansnonsten aber anonyme) Kennzeichen / Ordnungsnummernliste zuschickten.
Aus unserer Sicht gibt es niemanden, der in derart kurzer Zeit vergleichbar viel für das Lübecker Gewerbe erreicht hat, wie wir. Das dürfen wir mal ganz selbstbewusst feststellen. Und das gilt auch dann, wenn die ein oder andere unserer Ideen für Wirbel und Unverständnis sorgt, wie z.B. das TX, welches sich ja nun doch zunehmender Beliebtheit erfreut. Man kann es halt nicht allen Recht machen.
In diesem Sinne: Wir treten vielleicht ein wenig leiser, machen aber weiter, macht Ihr mit?