Ich bin zwar ebenfalls etwas skeptisch, was eine Anhebung zum jetzigen Zeitpunkt, speziell in Lübeck betrifft, an meiner grundlegenden Auffassung, dass die letzte Tariferhöhung nicht zu einer nachlassenden Nachfrage geführt hat, wie auch bei keiner anderen Erhöhung zuvor, hat sich jedoch nichts geändert. Das Gute ist, dass es sich dann um eine landesweite Anpassung handeln wird, was die Akzeptanz in der Breite erhöhen wird.
Wir haben seitdem aber ca 30 Taxen mehr in Lübeck und das macht sich nunmal bemerkbar. Bei der Lü, weil dortige Bahnhofsfahrer nunmehr auf den Funk zurückgreifen. Bei Mini, weil sich die Anzahl der Wagen dort verdoppelt hat und bei allen anderen, weil einfach mehr Autos an den Ständen stehen.
Es wird keine Pleitewelle aufgrund einer Tariferhöhung geben, im Gegenteil, sie wird die dringend nötige Pleitewelle nur künstlich hinauszögern.
Das Schlimme ist, dass es aber zuerst die halbwegs Ehrlichen im Gewerbe treffen wird. Es wird eben nicht die treffen, die ihre Unternehmer zu Festpreisen im Stadtgebiet zwingen. Es wird nicht die Treffen, die Rahmenverträge mit der Lübecker Gastronomie geschlossen haben, ja, richtig gehört. Fragt sich, mit welcher Gegenleistung. Es wird nicht die Autohändler und Werkstattinhaber und Immobilienmakler unter den Zentralenbetreibern und Mehrwagenunternemern treffen, die "Gewinne" aus ihren weiteren Gewerbevertrieben mit ihren Taxen abschreiben.
Und es wird auch nicht die Sklaventreiber unter den Taxiunternehmern treffen, die weder wissen, was bezahlter Urlaub ist, noch je etwas von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gehört haben.
Aber gerade einige von denen sind es, die beim letzten Mal erbittert gegen die Erhöhung gekämpft und verloren haben. Der Rest, sorry, plappert doch eh nur nach.
Und dann noch die Blindheit, mit der Stadt und Politik geschlagen sind. Die sollten wir nicht vergessen.
Und ja, ich lebe nicht vom Taxifahren, bevor hier wieder diese Schiene gefahren wird. Das ließe mir auch gar nicht Kraft und Zeit, mich für dieses Gewerbe einzusetzen.