#1

Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 25.01.2012 21:45
von HLooP • Moderator | 1.848 Beiträge

Die Diskussion um Dumpingpreise und den darüber geführten Verdrängungswettbewerb ist ja relativ müßig. In der Realität gibt es dabei auf der Taxiseite meist nur Verlierer. Die einen sind es los, die anderen kommen nur mit unverhältnismäßig hohem Logistikaufwand wie z.B. gelegentlichen Rücktouren auf einen Nenner. In aller Regel sind dazu aber enorme, unbezahlte Wartezeiten in Kauf zu nehmen, oder die Touren sind von vornherein unwirtschaftlich. Belegbare Leerkilometer hin oder her.

Nun ist es aber wohl so, dass ein Lübecker Hotel "seine" Fernfahrten zu einem Schleuderpreis exklusiv an ein Lübecker Unternehmen vergibt. Das Hotel tritt dabei als Auftraggeber auf. Eher zufällig kam nun heraus, dass das Hotel diese Fahrten aber nicht in die Zimmermieten einpreist, sondern seinen Gästen separat in Rechnung stellt.


Der Hammer dabei:

Das Hotel berechnet seinen Gästen 20 Euro mehr, als dieses dem Taxiunternehmen erstattet!


Das Hotel streicht sich also 20€ ein, während der Taxiunternehmer für einen Betrag rund 20€ unter Tarif, noch dazu mit 19% zu versteuern, einen Fahrer bezahlen muß und noch dazu einen Kilometerschnitt von, in konkretem Fall, 0,60€ einfährt.

Wie soll das funktionieren?


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#2

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 26.01.2012 06:44
von Lollipop • Besucher | 37 Beiträge

Ruinöser Wettbewerb! Hauptsache, das Auto rollt! Und die "Großkunden" amüsieren sich prächtig über diese idiotische Selbstzerstörung.


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#3

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 26.01.2012 13:32
von Leon Montana • 101 Beiträge

Über den Unternehmer kann man sich nur ein lachen. Schön doof würde ich mal sagen...


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#4

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 26.01.2012 14:18
von Wattwurm • 309 Beiträge

Bereichert sich der Weltkonzern DHL an Dumpingpreisen? In Neumünster gibt es ein paar Taxiunternehmer die für DHL in ganz Schleswig-Holstein Pakete und Briefsendungen mit ihren Taxen ausfahren! Vom Paketzentrum Neumünster bis nach Niebüll oder auf die Insel Fehmarn, das geht kreuz und quer durch´s Land! Der Preis dafür 0,48 Euro plus 19 % Mwst. (0,57 Euro Brutto) je gefahrenen Kilometer! Prost Mahlzeit kann ich da nur sagen! Und dann bekomme ich von einem DHL-Taxler voller Stolz zu hören, wieviele Kilometer man gestern mal wieder gefressen hat! Es waren 385 Kilometer...! Großartig ...


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#5

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 26.01.2012 23:07
von HLooP • Moderator | 1.848 Beiträge

Zitat von Leon Montana
Über den Unternehmer kann man sich nur ein lachen. Schön doof würde ich mal sagen...



Und was, wenn Dein Vermittler diesen Preis "für Dich" ausgehandelt hat, um an Touren zu kommen? Der nimmt dafür dann auch noch Geld.


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#6

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 27.01.2012 07:20
von Wattwurm • 309 Beiträge

Eine rechtliche Handhabe gegen das Hotel juristisch vorzugehen sehe ich nicht! Juristisch gegen die Fahrer vorzugehen ist auch ausgeschlossen. Es handelt sich alles um Fahrten die nicht mehr der Tarifpflicht unterliegen! Da kann man wohl nichts machen und versuchter Selbstmord ist kein Straftatbestand in Deutschland!

Ich betrachte die Kollegen die sich für solche Dumpingpreise vor den Karren spannen lassen als nützliche Idioten! Sie verhindern damit, das das Hotel auf die Idee kommt einen hauseigenen Hotelshuttle mit 3-4 Mietwagenkonzessionen und ein paar Rentnern am Steuer zu gründen! Das wäre dann in der Tat das schlimmere Übel! Es sind jeden Tag 3-4 Taxen aus der Stadt weg, die lungern in Fuhlsbüttel herum und warten stundenlang auf eine Rückfahrt und das ist gut für den Rest der Daheimgebliebenen, die daurch den einen oder anderen Einsteiger zusätzlich abgreifen können! Diese Fahrten bleiben dadurch dem Gewerbe erhalten, davon profitieren indirekt auch die, die nicht zu solchen Dumpingpreisen fahren!

Ich freue mich auch immer, wenn ich vor dem DHL-Paketdepot in Neumünster 6-8 Kombitaxen auf ihre Beladung warten sehe! Diese Taxen sind dann schon mal weg aus der Stadt! Laß sie mal machen...! Die können mir in der Stadt dann nix mehr wegnehmen! In der Vorweihnachtszeit hat DHL manchmal bis zu 15 Kombitaxen angefordert! Da hat dann unsere "Frau Dagmar" also unsere Ulla Trulla von der Funkzentrale gesagt 10 Taxen und Schluß, mehr kriegt Ihr nicht! Und dann dauerte es nicht lange, dann hat bei mir das Telefon gebimmelt und ich hatte DHL im Gehörgang ob ich denn nicht Lust hätte...Nein habe ich nicht!

Und nun ab nach Rendsburg! Schei.... schon wieder viel zu viel Zeit verdattelt hier im Forum!

Und bevor es das DHL-Paketzentrum gab, waren für Max Jenne täglich immer ein paar Taxen unterwegs, die mit grauen Plastikisten die Apotheken im Land mit Nachschub beliefert haben! Von Max Jenne hört man mittlerweile gar nix mehr! Wir waren denen wohl zu teuer...!


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#7

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 27.01.2012 17:25
von HLooP • Moderator | 1.848 Beiträge

Es geht nur sekundär um das Hotel. Die können ihren Gästen meinetwegen abknöpfen, was sie wollen.

Es geht in erster Linie darum, dass sich solche Preise herumsprechen und es früher oder später überhaupt nicht mehr möglich sein wird, wirtschaftliche Preise für solche Fahrten durchzusetzen.

Dem Vermittler ist es egal, der bekommt seinen vertraglichen Monatsbeitrag und kann behaupten, für Touren gesorgt zu haben.


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#8

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 27.01.2012 21:29
von Wattwurm • 309 Beiträge

Zitat von HLooP
Es geht in erster Linie darum, dass sich solche Preise herumsprechen und es früher oder später überhaupt nicht mehr möglich sein wird, wirtschaftliche Preise für solche Fahrten durchzusetzen.



Ich empfehle jedem der glaubt mit Ramschpreisen den Markt aufmischen zu können, den Besuch einer Filiale von Schlecker! Vielleicht kommt demjenigen der vor den trostlos leeren Regalen einer Schleckerfiliale steht dann ein Geistesblitz! Selbst Mediamarkt rudert in Sachen Billigpreise inzwischen gewaltig zurück! Die Leute verwechseln Preiswert mit Billig! Unsere Dienstleistung ist ihren Preis wert aber sie war noch nie billig und wird es auch nie sein! Ramschpreise führen in Hartz IV oder direkt in die Insolvenz! Das Problem ist nur das diese Leute jede Menge verbrannter Erde hinterlassen!


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#9

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 27.01.2012 22:10
von HLooP • Moderator | 1.848 Beiträge

Watti, ich muß Dir, wie selten in der letzten Zeit, uneingeschränkt zustimmen. Du ahnst gar nicht, wie zutreffend diese Zeilen in diesem Fall sogar sind.


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#10

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 28.01.2012 08:12
von Wattwurm • 309 Beiträge

Ich habe sie kommen und auch wieder gehen sehen, diejenigen die der Meinung waren den Markt mit Kampfpreisen aufmischen zu können! Die haben jetzt anstatt vernünftiger Zähne nur noch ein paar rostige Nägel im Mund und suchen abends bei Dunkelheit mit einer Taschenlampe in den Papierkörben nach Pfandflaschen!

Wie immer man das ganze betrachtet: Selbstmord ist in Deutschland kein Straftatbestand, aktive Sterbehilfe schon! Nun können wir uns das aussuchen, was es ist: Ist es Selbstmord oder aktive Sterbehilfe? Auf jeden Fall steht am Ende immer der Exitus!


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#11

RE: Bereichert sich Hotellerie an Dumpingpreisen?

in Sorgen, Nöte, Freuden Lübecker Taxifahrer 29.01.2012 15:18
von Leon Montana • 101 Beiträge

Zitat von HLooP

Zitat von Leon Montana
Über den Unternehmer kann man sich nur ein lachen. Schön doof würde ich mal sagen...



Und was, wenn Dein Vermittler diesen Preis "für Dich" ausgehandelt hat, um an Touren zu kommen? Der nimmt dafür dann auch noch Geld.




Vertraglich festgeschrieben ist bei meinem Vermittler: Der eingenommene Umsatz steht zur 100 % dem fahrenden Unternehmer zu.... Mich würde mal die Abrechnungsstrategie bei Dräger interessieren, da werden nämlich auch nicht alle Kunden ausschließlich zu Lasten "Dräger" gefahren...

Vielleicht könnte man es auch übliches Geschäftsgebahren nennen. Ich kann immer noch über den Unternehmer lachen, er kenift sich ein ab während der andere noch kassiert...


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